Geschichte „live“ - die Q2 im Haus der Geschichte

Einer der beiden Grundkurse Geschichte mit Museumspädagogin

Am 24.01.2019 besuchten die Grundkurse Geschichte der Q2 das Haus der Geschichte in Bonn, um den im Unterricht theoretisch erarbeiteten Themen in der Ausstellung nachzuspüren.
Das Museum wurde im Jahr 1994 vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU), auf dessen Initiative hin das Haus ins Leben gerufen worden war, eröffnet. Heute wird in der Dauerausstellung die jüngste Vergangenheit Deutschlands vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Gegenwart präsentiert. Hierbei war es den Organisatoren wichtig, die Geschichte ab Kriegsende 1945 und nicht erst ab der Gründung der BRD 1949 zu thematisieren, da insbesondere die Nachkriegsjahre wichtige Bausteine zur Entwicklung der Bundesrepublik legten.
Neben der Dauerausstellung gibt es Wechselausstellungen, die meist mehrere Monate lang über verschiedene historische Ereignisse informieren, bedeutsame Fotografien ausstellen, über deutsche Kultur berichten oder Ähnliches. Die aktuelle Ausstellung „Angst. Eine deutsche Gefühlslage?“ präsentiert z.B. eindrucksvoll, wovor wir heutzutage Angst haben, haben können oder sollten.
Bei unserem Museumsbesuch nahmen wir zunächst an einer interessanten Führung durch die Ausstellung teil, wobei politische Entwicklungen und Ereignisse der Leitfaden waren. Wir lernten dabei auch zahlreiche Alltagsgegenstände der Vergangenheit kennen. Eindrucksvoll war die Besichtigung eines Rosinenbombers, dessen Heck und Cockpit entfernt sind, so dass man durch ihn durchlaufen kann. Auch der „Besuch“ eines 50er-Jahre Kinos vermittelt die Stimmung dieser Zeit. Weniger schön und bunt war der tonnenschwere sowjetische Panzer, der sich im Bereich zur Geschichte der DDR befindet.

Produkte, die Rosinenbomber während der Blockade der Stadt 1948/1949 nach Berlin brachten

Nach dem Erklimmen einer Rampe konnten wir, mit Blick über die Ausstellung, ein Stück echten Mondgesteins bewundern.  Auch die 3,6 m hohen Mauerstücke vor einem modellhaften Nachbau des Brandenburger Tors waren sehr imposant und  ließen die deutsche Teilung noch einmal als geschichtlich tatsächlich stattgefunden erfahrbar werden. Des Weiteren wurden die unterschiedlichen Lebenswelten in Ost- und Westdeutschland anhand der Gegenüberstellung eines schillernden West-Kaufhauses einerseits und  Videos vom sog. Todesstreifen andererseits  verdeutlicht. Am Ende der Ausstellung, in der Gegenwart angekommen, lernten wir die junge Roboter-Dame Eva kennen, mit der wir sprechen konnten und die uns ihre Gedanken über Deutschland mithilfe einer Medienleinwand mitteilte.  Überall gab es gut ausgesuchtes Material zu sehen,  wobei besonders historische Wahlplakate ein Blickfang waren. 

Wahlplakt der CDU von 1949 mit dem Hinweis auf die Gefahr einer drohenden Vereinnahmung durch die UdSSR bei Nichterfolgen einer Westbindung der BRD

Im Anschluss an die Führung haben wir in Kleingruppen das Museum genauer erkundet: Dabei lösten wir Aufgaben zum Themenkomplex von Deutschlands in der Geschichte sich wandelnde Bedeutung in der Welt. Auf diese Weise konnte man sich noch intensiver mit Teilen der Ausstellung beschäftigten und der Geschichte auseinandersetzen. Vieles ist aus Erzählungen von Großeltern und Eltern bekannt. Doch ist es interessant, diese Objekte dann „live“ zu erleben, wie zum Beispiel eine Jukebox oder den VW Käfer.
Insgesamt war es ein sehr informativer Ausflug mit interessanten Einblicken in die jüngste deutsche Geschichte. Man erlebt in dem Haus der Geschichte in Bonn das, was man sonst nur aus Erzählungen und den Medien kennt. Es wird einem bewusst, welche rasante Entwicklung Deutschland seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges genommen hat. Der Besuch des Hauses der Geschichte ist daher auch für nachfolgende Kurse sehr lohnend.
Lisa K., Q2

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