Wissenschaftler und Weltbürger

ALBERT EINSTEIN (1879-1955), deutsch-amerikanischer Physiker und Nobelpreisträger, ist weltweit bekannt als Schöpfer der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie sowie durch seine kühne Hypothese zur Teilchennatur des Lichtes. Darüber hinaus hat er sich als Nobelpreiträger, der aufgrund seiner jüdischen Herkunft auch der nationalsozialistischen Schmähung nicht entging, stets für Frieden, Völkerverständigung und eine tolerante und sozial orientierte Gesellschaftsordnung eingesetzt.

Unser Gymnasium trägt seit 1974 seinen Namen und fühlt sich seinen Wertvorstellungen in besonderer Weise verpflichtet. Ursprünglich als neusprachliches Gymnasium mit naturwissenschaftlichem Zweig begründet, versteht sich das AEG heute als Lebensraum Schule, in dem Wissenvermittlung, methodische Kompetenzen und soziale Verantwortung gleichermaßen geschult und entwickelt werden sollen. Die naturwissenschaftlich-technische Förderung bildet dabei einen deutlichen Akzent in unserem Bildungsangebot. Die hohe Akzeptanz unserer Schule in Kaarst zeigt, dass die Namenswahl glücklich und gelungen war.

Herr Konzelmann, ein ehemaliger Kollege des AEG, hat sich intensiv mit den Forschungsergebnissen und der Person unseres Namensgebers beschäftigt. Eine Zusammenfassung seiner Erkenntnisse:

Weitere Informationen zu Albert Einstein

Herkunft und Ausbildung

Einstein wurde am 14. März 1879 in Ulm geboren und verbrachte seine Jugend in München. Bereits als Jugendlicher glänzte er mit seinem Wissen über die Natur sowie mit seiner Fähigkeit, schwierige mathematische Auffassungen zu verstehen. Einstein hasste die Reglementierungen und den phantasielosen Geist der Münchner Schule. Als die Familie 1894 nach Italien umsiedelte, nutzte Einstein die Möglichkeit, die Schule zu verlassen. 1895 machte er sein Abitur in der Schweiz und schrieb sich an der ETH Zürich ein. Einstein missfielen die dortigen Unterrichtsmethoden. Oft versäumte er den Unterricht und nutzte die Zeit, um eigenständig Physik zu studieren oder Geige zu spielen. Er schaffte aber doch die Prüfungen und schloss das Studium 1900 ab. Im Jahr 1902 erhielt er eine Stelle als Prüfer im Schweizer Patentamt in Bern. 1903 heiratete er Mileva Mariç, eine Mitschülerin am Polytechnikum. Das Paar hatte zwei Söhne, ließ sich jedoch später wieder scheiden; Einstein heiratete nochmals.

Der Wissenschaftler

Einstein veröffentlichte 1905 drei theoretische Artikel, die für die Entwicklung der Physik im 20. Jahrhundert von zentraler Bedeutung waren.
Der erste Artikel, der sich mit dem photoelektrischen Effekt befasste, enthält die revolutionäre Hypothese vom Lichtteilchen (Photon). Einsteins Hauptanliegen bestand darin, das Wesen der elektromagnetischen Strahlung zu verstehen.
Der zweite Artikel behandelt die Brownsche Molekularbewegung, für die Einstein eine Erklärung gab, die durch Experimente bestätigt wurde.
Einsteins dritter bedeutender Artikel „Zur Elektrodynamik bewegter Körper" enthält das, was man später als spezielle Relativitätstheorie bezeichnete. Sein Nachtrag zu diesem Artikel enthält die wohl berühmteste Formel der Physik: E = mc².
Nur wenige Physiker zeigten damals Verständnis für Einsteins Ideen. Dies lag aber nicht am Inhalt der Arbeiten oder an der Darstellung, sondern vielmehr an Einsteins Überzeugungen hinsichtlich dessen, was eine geeignete Theorie auszumachen habe sowie hinsichtlich der Beziehung zwischen Experiment und Theorie. Eine gute Theorie zeichne sich dadurch aus, dass sie hinsichtlich der physikalischen Beweisführung mit einer geringen Zahl von Postulaten auskomme. Diese Spärlichkeit an Postulaten, die kennzeichnend für das gesamte Werk Einsteins ist, war es, die seine Arbeit so schwer verständlich für Kollegen machte. Noch bevor Einstein 1907 seine Tätigkeit am Patentamt aufgab, begann er an der Erweiterung und Verallgemeinerung der Relativitätstheorie zu arbeiten. Die vollständige allgemeine Relativitätstheorie wurde erst 1916 veröffentlicht. Die erste Bestätigung seiner Theorie während einer Sonnenfinsternis 1919 wurde ein Medienereignis; Einsteins Ruhm verbreitete sich in der ganzen Welt.

Der Weltbürger

Nach 1919 erlangte Einstein internationale Berühmtheit. Er erhielt von verschiedenen wissenschaftlichen Gesellschaften der Welt Ehrungen und Preise, auch den Nobelpreis für Physik (1922).
Zwei gesellschaftlichen Bewegungen galt seine ganze Unterstützung - dem Pazifismus und dem Zionismus. Als Hitler 1933 an die Macht kam, beschloss Einstein, von Lehrveranstaltungen in den USA nicht mehr nach Deutschland zurückzukehren. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich Einstein für internationale Abrüstung und eine Weltregierung ein. Er unterstützte weiterhin aktiv den Zionismus, lehnte aber das Angebot von führenden Politikern Israels ab, Präsident dieses Staates zu werden. Obwohl sich Einstein intensiv für politische und gesellschaftliche Belange einsetzte, stand bei ihm die Wissenschaft an erster Stelle. Einstein starb am 18. April 1955 in Princeton.

E wie Einstein

1905 war „annus mirabilis“, das Jahr, in dem Einstein seine fünf grundlegenden Schriften zur Relativitätstheorie geschrieben hat. 100 Jahre später, am 6.12.2005 wurde am Kaarster Albert-Einstein-Gymnasium eine „E“-Skulptur aus Berlin angeliefert. Hierbei handelt es um ein über 2 Meter hohes dreidimensionales rotes „E“, das während des Einsteinjahres 2005 in Berlin auf die Ausstellung „Albert Einstein – Ingenieur des Universums“ hinwies. Auf ihm befinden sich Texte und Bilder, die über einen bestimmten Themenbereich aus Einsteins Leben und Forschungen informieren.
Rechtzeitig zu Beginn der Projekttage, die im Frühjahr 2006 unter dem Motto „1966-2006 Albert-Einstein-Gymnasium“ stattgefunden haben, wurde die E- Skulptur als Blickfang und Informationstafel im Foyer der Schule aufgestellt. Während der Projekttage beschäftigten sich die Unter- und Mittelstufe auf die vielfältige Art mit dem Leben Einsteins und den Auswirkungen seiner Erkenntnisse. Es wurden Einstein-Sketche eingeübt, Werbematerial mit einem Einstein-Logo erstellt, die Auswirkungen der Atombombe über Hiroshima untersucht und die Beziehungen Einsteins zum Segeln betrachtet. Die Oberstufe legte außerdem noch einen Schwerpunkt auf die Untersuchung der Geschichte der Schule in den letzten 40 Jahren. Die Ergebnisse wurden im Rahmen eines Festes zum Schuljubiläum präsentiert.

K.H. Konzelmann

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