Ausflug zum EL-DE-Haus in Köln der 9a und b
Am 09.01.2019 haben die Klassen 9a und 9b einen Ausflug zum früheren Sitz der Gestapo in Köln gemacht.
Das 1934 von Leopold Dahmen erbaute heutige EL-DE-Haus, das auf die Initialen seines Erbauers verweist, sollte damals ein Luxuskomplex werden. Doch die Gestapo beschloss, es sei der geeignete Ort für eine Gestapozentrale. Im Keller des Gebäudes wurden Gefängniszellen, im oberen Geschoss Büros eingerichtet. Heute ist das Haus ein NS-Dokumentationszentrum, in dem die Geschichte der Gestapozentrale dargestellt wird.
Zunächst durften wir uns allein im Museum umschauen, um erst einmal eigene Eindrücke zu sammeln. Daraufhin wurde die Klasse in zwei Gruppen eingeteilt und wir bekamen eine Führung durch die noch erhaltenden Gefängniszellen. Dort konnten wir Inschriften in verschieden Sprachen lesen. In diesen Zellen wurden Zwangsarbeiter aus ganz Europa wegen misslungener Arbeit, die als Sabotageakt gewertet wurde, oder Fluchtversuchen inhaftiert. Diese Häftlinge schrieben an die Wände, um Spuren ihrer Haft zu hinterlassen: So gibt es z.B. eine Inschrift eines inhaftierten Russen, der schon mehrere Tage im Gefängnis war und Angst vor dem hatte, was mit ihm passieren würde.
Ebenso wurde uns während der Führung von einer Frau erzählt, welche ihre Leidensgeschichte in langen Briefen beschrieben hat.
Anschließend sind wir in den zweiten Stock gegangen, um mehr über die Verfolgungen der Sinti und Roma und über das Leben Jugendlicher während der NS-Zeit zu erfahren. Erschreckend war, dass Sinti und Roma wie Objekte behandelt wurden. Sie wurden vermessen, um sie in Gruppen zu unterteilen.
Weiter wurde uns über die Jugend in der Nazizeit berichtet. Die Kinder wurden durch den gesellschaftlichen Druck gezwungen, der Hitlerjugend (HJ) bzw. dem Bund Deutscher Mädel (BDM) beizutreten. Diese Organisationen boten viele Arten der Freizeitmöglichkeiten, um sich Regime bejahenden Nachwuchs heranzuziehen. Bei Verweigerung des Beitretens wurde Druck ausgeübt z.B. durch Benachteiligungen in verschiedener Form.
Im Anschluss an die Führung hatten wir noch Gelegenheit, uns kurz in Gruppen in der Nähe des Kölner Doms aufzuhalten. Daraufhin fuhren wir mit dem Bus zurück zum AEG nach Kaarst.
Zusammenfassend kann man sagen, dass uns der Ausflug und die Schilderungen einen erschreckenden Eindruck über die Zustände der damaligen Zeit gegeben haben. Der Ort ließ einen die Lage der Inhaftierten verstehen. Ich fand es bedrückend, was durch einen deutschen überlebenden Häftling überliefert ist: Er dachte sich eine Sitzmethode für sich und seine 30 Mithäftlinge einer engen Zelle aus, damit jeder die Möglichkeit hatte, sich anzulehnen und zu schlafen. Auch von den Foltermethoden der Gestapo zu erfahren, hat mich erschüttert.
Olivia, 9a